Historie

Schützenbruderschaft Clarholz-Heerde 1983 – 2007

Was war los im Königreich?
Jedes Jahr ein zünftiges Schützenfest!
Jedes Jahr ein neuer König u. ein neuer Jungschützenprinz.
Jedes Jahr Spannung pur: Wer wird Königin oder Prinzessin, wer gehört zum Throngefolge?
Was geschah sonst noch?

1983 Bau eines neuen Schützenheimes.
Unter der Regie von Karl-Heinz Grundmann als Brudermeister, wurde am 24. Juni der mit großer Eigenleistung errichtete erste Bau des heutigen Schützenheimes von Pastor Josef Machalke eingeweiht. Mit der Fertigstellung dieses Objektes ging es stetig aufwärts in unserer Bruderschaft, was zum einen den vielen freiwilligen Helfern, aber auch dem König aus dem Jahre 82 / 83 Paul Rippert zu verdanken war. Er war es, der zusammen mit dem Brudermeister den Grundgedanken zum Bau des Schützenheimes, nämlich dem Spielmannszug optimale Übungsbedingungen für seine musikalischen Aktivitäten zu verschaffen, vorantrieb. Durch seine großzügige Unterstützung konnte dieses Projekt nach nur achtmonatiger Bauzeit in Dienst gestellt werden. Dieses neu errichtete Schützenheim bot den damaligen beiden Untergruppen, dem Spielmannszug sowie den Sportschützen nun vorbildliche Übungsmöglichkeiten. Des Weiteren bildete sich auch eine Gruppe Heerder Bürger, die sich regelmäßig treffen, um altes deutsches Volksliedgut zu pflegen. Den Blick in die Zukunft gerichtet, kam dann auch bald der Gedanke auf, eine Jungschützenabteilung zu gründen, was dann auch schon kurze Zeit später mit Erfolg gelang.

1984 war das Gründungsjahr unserer Jungschützengruppe und schon bei der Gründungsversammlung erklärten bereits 54 Mitglieder ihren Beitritt. Die verantwortungsvolle Aufgabe des ersten Vorsitzenden in der Geschichte der Jungschützen übernahm damals Bernhard Lüdtkereinke. Der erst 16 jährige Willi Hartmann regierte als erster Jungschützenprinz, zusammen mit Prinzessin Martina Bierfreund, die Schützenjugend von Clarholz-Heerde. Heute sind die Jungschützen wichtiger Bestandteil des Schützenwesens in unserer Gemeinde und ermöglichen den Jugendlichen auch neben dem Schützenfest interessante Aktivitäten zu erleben.
So bildete sich alsbald innerhalb der Jungschützenabteilung auch eine Fahnenschwenkergruppe die damals von Bernhard Lütkereinke geleitet wurde und bis auf den heutigen Tag Bestand hat. Seitdem sorgen die Fahnenschwenker immer wieder für gute Unterhaltung und bereichern viele Veranstaltungen in unserer Gemeinde und darüber hinaus. So zeigen sie sich auf unseren Schützenfesten, begleiten unsere Umzüge und sorgen für interessante Darbietungen auf Bezirks- u. Verbandsebene, sowie auf den jährlichen Erntedankumzügen. Heute werden die Fahnenschwenker von Gerda und Nicole Kalthoff betreut und auf ihre vielfältigen Einsätze vorbereitet.

1989 Diözesanjungschützentag in Clarholz-Heerde.
Die ständige Aufwärtsentwicklung der Schützenbruderschaft war gekennzeichnet durch eine vorbildliche Jugendarbeit, die insbesondere in den Untergruppierungen wie Spielmannszug, Sportschützenabteilung, Fahnenschwenkergruppe und der Jungschützenabteilung geleistet wurde. Dieser Umstand verschaffte der Schützenbruderschaft Respekt u. Anerkennung in unserer Gemeinde und darüber hinaus auch in den Reihen der Verantwortlichen des Bezirks- u. Diözesanverbandes. Und so wurden denn auch die vielen Aktivitäten auf diesem Gebiet im Jahre 1989 mit der Organisation u. Ausrichtung des Diözesanjungschützentages des Bistums Paderborn belohnt.
Das war für unsere Bruderschaft eine große Herausforderung, galt es doch für ca.1200 Teilnehmer ein interessantes Veranstaltungsprogramm zu organisieren. Der Diözesanjungschützentag begann am Samstagnachmittag, den 3. Juni mit den Fahnenschwenker-Wettbewerben und gipfelte in einem zünftigen Disco-Abend, an dem sich viele Jugendliche aus den Bruderschaften unseres Erzbistums Paderborn ein Stelldichein gaben.
Der Sonntag begann mit einem farbenfrohen Aufzug der Abordnungen u. Musikzüge vor der St. Laurentius Pfarrkirche, wo anschließend ein beeindruckender Gottesdienst mit den vorwiegend jugendlichen Teilnehmern aus den Bruderschaften des Diözesanverbandes u. vielen Ehrengästen, gefeiert wurde.
Nach dem Gottesdienst fand die Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer sowie der Ehrengäste, unter denen sich auch der Schirmherr der Veranstaltung, der damalige Landrat Franz-Josef Balke aus Verl befand, durch Brudermeister Grundmann statt.
Einmalig in unserer Vereinsgeschichte war dann nach dem Auftakt im Dorf, der Festzug aller Teilnehmer über 3,5 km, zum Festplatz in Heerde. Dort fanden dann nach Stärkung durch Speis u. Trank, die Schießwettbewerbe statt. Ein buntes Rahmenprogramm sorgte für Kurzweil u. Vergnügen. Die Siegerehrung der Fahnenschwenker- u. Schießwettbewerbe sowie Preisverleihungen, bildeten den Abschluss einer unvergesslichen Veranstaltung, die sicherlich bei vielen Besuchern u. Gästen einen guten u. bleibenden Eindruck über unsere Bruderschaft und unser Dorf hinterlassen hat.

1990 Einweihung der neuen Kleinkaliber-Schießanlage.
Durch den stetigen Aufwärtstrend in der Sportschützenabteilung, die Ihren Luftgewehr-Schießstand im Keller des 1983 erbauten Schützenhauses betrieb, kam der Gedanke auf, auch den alten Kleinkaliberstand, der nordöstlich am Haus angekoppelt war, zu einer modernen, den Erfordernissen entsprechenden Schießanlage zu erneuern. Nach intensiver Planung durch Vorstand u. Architekten konnte schließlich im Jahre 1989 mit der Erstellung dieses ehrgeizigen Projektes begonnen werden. Zuschüsse des Landes NRW und der Gemeinde Herzebrock-Clarholz bildeten zunächst ein solides finanzielles Fundament. Doch erst durch die immense Eigenleistung freiwilliger Helfer, ( ca. 10.000 Arbeitsstunden ) Material- u. Geldspenden vieler Unternehmen aus Clarholz und den Nachbarorten sowie einer Umlage unter den Mitgliedern der Schützenbruderschaft, konnte dieses Vorhaben realisiert werden. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass von den 680.000 DM Gesamtbaukosten, allein 325.000 DM durch Eigenleistung der Mitglieder erwirtschaftet wurden. Die Organisation u. Koordination dieses Projektes lag in den Händen von Vorstandsmitglied und späterem stellvertretenden Brudermeister Willi Jasper und des Vors. der Sportschützenabteilung Hermann Hartmann.
Mit den Worten „Wir sind stolz auf das gemeinschaftlich Geschaffene“ wurde im Oktober die neue Schießanlage, der sogenannte zweite Bauabschnitt des Schützenheimes eingeweiht. Zur Einweihung kamen dann auch viele Ehrengäste aus Politik und den Bruderschaften des Bezirksverbandes sowie den benachbarten Vereinen. Nachdem Pfarrer Josef Machalke schon im Jahre 1983 das neue Schützenheim eingeweiht hatte, freute er sich auch dieses Mal wieder, für dieses neu erschaffene Bauwerk Gottes Segen zu erbitten. Der Bau unseres Schützenheimes ist ein bleibendes Zeugnis für den Gemeinschaftssinn unserer Bruderschaft.
Kurz nach der Einweihung verstarb völlig überraschend und unerwartet der stellvertretende Brudermeister Josef Stratmann. Josef Stratmann war ein sehr engagierter Schütze und machte sich mit seinem Einsatz und seinen humorvollen Beiträgen in plattdeutscher Sprache um unsere Bruderschaft verdient. Über zwanzig Jahre gehörte er dem Vorstand an, davon in seinen letzten acht Jahren als stellvertretender Brudermeister.

1993 Im August dieses Jahres wurde die Damenkompanie der Sportschützen gegründet. Fünfzehn Jahre nach ihrer Gründung ist die Kompanie ein fester Bestandteil der Bruderschaft, aus der schon viele gute Sportschützinnen hervorgingen.

1996 Viel zu früh verstarb im Alter von nur 52 Jahren, im Juni dieses Jahres, Generalmajor Josef Jasper an einem schweren Krebsleiden. Er gehörte 29 Jahre unserer Bruderschaft an und hatte im Jahre 1985 die Aufgabe als Kommandeur vom damaligen Generalobersten Josef Rugge übernommen. Für Josef Jasper waren die Kameradschaft und der Zusammenhalt in unserer Bruderschaft hohe Ideale.

1999 75 jähriges Gründungsjubiläum der Bruderschaft.
1924 gegründet, war es nun an der Zeit, das 75 jährige Bestehen gebührend zu feiern. Aus diesem Anlass fand vor dem Schützenfest ein besonderer Festakt statt, an dem viele Ehrengäste sowie Abordnungen aller 18 Bruderschaften des Bezirksverbandes und der befreundeten Vereine teilnahmen. Höhepunkte dieses Festaktes waren eine Talkrunde mit prominenten Ehrengästen sowie eine Modenschau mit den Königinnenkleidern von den Schützenfesten der vergangenen Jahrzehnte und als krönender Abschluss der große Zapfenstreich unter Mitwirkung der Schützenkompanien, des Kolpingorchesters Harsewinkel und der Spielmannszüge.
Jubiläumskönig wurde Oberst Werner Westlinning der sich Agnes Sambale zu seiner Königin erkor. Jubiläumsprinz durfte sich Daniel Düpjohann nennen und erwählte sich Frederike Pusch zu seiner Prinzessin.
1999 Spielmannszug
Ebenfalls Jubiläum feiern konnte in diesem Jahr unser Spielmannszug, der kurz nach Vereinsgründung vom damaligen Rektor der Heerder Schule, Robert Trenks, ausgebildet wurde.
Dieses Jubiläum wurde im September 1999 auf dem Kirchplatz in Clarholz feierlich begangen. Die 18 befreundeten und aufspielenden Musikzüge sorgten für ein imposantes Fest. Der Spielmannszug hat in seiner Geschichte viele Musiker ausgebildet und betreibt eine exzellente Jugendarbeit in diesem Bereich. Besondere musikalische Höhepunkte waren stets die Konzerte in der Aula der Clarholzer Wilbrandschule. Die Aktiven des Spielmannszuges bewähren sich immer wieder als hervorragende Botschafter unserer Bruderschaft und unseres Dorfes.

2002 auf der Jahreshauptversammlung im Februar gab es einen denkwürdigen Einschnitt in der Geschichte unserer Schützenbruderschaft. Nach 20jährigem verantwortungsbewusstem und erfolgreichen Wirkens für die Belange unserer Bruderschaft, legte Brudermeister Karl-Heinz Grundmann sein Amt in jüngere Hände.
In seine Amtszeit fielen unter anderem der erste Bauabschnitt unseres Schützenheimes im Jahre 1983 und auch der zweite Bauabschnitt mit der Erstellung unserer Kleinkaliber- u. Pistolenschießanlage im Jahre 1990. Auch die Feierlichkeiten zum 75jährigen Jubiläum unserer Bruderschaft wurden unter seiner Federführung zu einem großen Erfolg und einem für alle Beteiligten unvergesslichen Erlebnis.
Aufgrund seiner erfolgreichen Tätigkeit, seiner Verdienste um das Schützenwesen in unserer Gemeinde und der Tatsache, 20 Schützenfeste erfolgreich abgewickelt zu haben, verlieh ihm noch am Tage seines Rücktrittes, sein von der Bruderschaft gewählter Nachfolger, Hermann Hartmann, den Titel des Ehrenbrudermeisters.
2002 75. Geburtstag der Sportschützenabteilung.
Im Mai 2002 konnten auch die Sportschützen auf ein 75 jähriges aktives und erfolgreiches Vereinsleben zurückblicken. Das musste natürlich mit einem entsprechenden Festakt, der in unserem Schützenheim statt fand, gefeiert werden. Ehrengäste aus Politik u. Sport, Abordnungen der Vereine des Bezirksverbandes Wiedenbrück und des Schützenkreises Gütersloh und die Abordnungen unserer örtlichen Vereine, waren interessierte Zuhörer als der damalige 1.Vors. Stefan Wellerdiek u. der Ehrenvorsitzender Hermann Hartmann die vergangenen 75 Jahre Revue passieren ließen. Im Jubiläumsjahr zählte die Sportschützenabteilung stolze 253 Mitglieder, die auch heute noch einen gewichtigen Beitrag am Vereinsleben in unserer Bruderschaft leisten.
In den Jahren ihres Bestehens gingen immer wieder Schützen u. Schützinnen aus ihren Reihen hervor, die nicht nur im Bezirksverband, sondern auch auf Landes- u. Bundesebene um Sieg u. Titel kämpfen durften. Die moderne Schießanlage, die von der Sportschützengruppe betreut wird, fand und findet auch heute noch Anklang bei den Verantwortlichen der Schützenverbände. So werden Bezirks- Kreis- u. Diözesanmeisterschaften auf dieser Anlage ausgetragen.
Großer Beliebtheit u. Akzeptanz in der Bevölkerung erfreut sich auch das jährliche Vereineschießen der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, welches als Breitensportveranstaltung von den Sportschützen ins Leben gerufen wurde.

2003 Bezirksjungschützentag
Im April waren alle Jungschützen des Bezirksverbandes Wiedenbrück nach Clarholz-Heerde eingeladen um hier den Bezirksjungschützentag zu begehen. Der erste Tag begann mit einem Fahnenschwenkerwettbewerb, bevor es am Abend mit einer Jugend-Disco weiterging. Am folgenden Tag waren viele Jungschützen des Bezirksverbandes angereist um den Sonntag zunächst mit einem Hochamt in unserer altehrwürdigen St. Laurentius Kirche zu beginnen. Nach dem Gottesdienst marschierten die Teilnehmer in einem festlichen Umzug zum Gasthaus Schlüter, von wo aus sie mit Bussen zum Festplatz nach Heerde gefahren wurden. Am Nachmittag fanden dann die Schießwettbewerbe statt und der Bezirksjungschützenkönig wurde ermittelt. Ein interessantes Rahmenprogramm, wie zum Beispiel Mähdrescher ziehen oder Rundballen rollen ließen diesen Tag zu einem gelungenen Fest für alle Besucher werden und vor allem die Jungschützen konnten stolz auf ihr Engagement sein.

2006 Weihe unserer neuen Vereinsfahne.
Ein weiterer Höhepunkt der vergangenen 25 Jahre war zweifelsohne die Indienststellung unserer neuen Vereinsfahne. Diese wurde in einem feierlichen Gottesdienst zum Auftakt unserer Jahreshauptversammlung im März, von unserem geistlichen Beirat Pfarrer Rüdiger Hinz geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Nach gründlicher Planung und unter Mitwirkung unseres Präses Pastor Josef Kemper und des Heimatvereinsvorsitzenden Heinrich Schürmann. Die neue Fahne löste die alte, nach 40 jährigem Gebrauch schon recht unansehnlich gewordene Fahne ab. Eine Seite der neuen Fahne zeigt als Motiv unsere altehrwürdige Heimatkirche St. Laurentius, die zweite Seite ein abstraktes Bildnis unseres Schutzpatrons, des hl. Hubertus. Besonderen Dank schulden wir in dieser Angelegenheit unserem leider verstorbenen Altbürgermeister Hans-Joachim Brandenburg, der uns bei der Erstellung unserer neuen Vereinsfahne mit Rat u. Tat sowie mit großzügiger Unterstützung zur Seite stand.

Mit diesen Ausführungen hoffen wir, Ihnen liebe Leserinnen u. Leser, einen kleinen und aufschlussreichen Einblick in das Wirken und Leben unserer Bruderschaft und des Schützenwesens in unserem Ortsteil vermittelt zu haben. Als gut funktionierende christliche Bruderschaft nehmen wir auch weiterhin aktiv am Gemeindeleben teil und sind offen für alle, die sich gemäß unseres Leitgedankens „Glaube, Sitte u. Heimat“ bei uns engagieren möchten.